Nach einigen Versuchen in der Vergangenheit die Karosserie in Stand zu setzen, kam im Herbst 2024 zu uns. Auch eine Zweifarbenlackierung, Sattlerarbeiten und einige Verchromung wurden beauftragt.
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Der IFA F9 ist ein bedeutendes Fahrzeug der deutschen Automobilgeschichte, das in der DDR zwischen 1950 und 1956 produziert wurde. Entwickelt vom Industrieverband Fahrzeugbau (IFA), basierte der F9 auf Vorkriegsentwürfen der Auto Union für den DKW F9. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Konzept in der DDR aufgegriffen und zur Serienreife gebracht.
Angetrieben wurde der IFA F9 von einem wassergekühlten Dreizylinder-Zweitaktmotor mit 900 cm³ Hubraum, der anfangs 28 PS leistete und später auf 30 PS gesteigert wurde. Die Kraftübertragung erfolgte über ein manuelles Vierganggetriebe mit Frontantrieb. Die Karosserie war als Limousine, Cabriolet, Cabriolimousine und Kombiwagen erhältlich. Besonders hervorzuheben ist die Ganzstahlkarosserie, die im Vergleich zu früheren Holzaufbauten eine höhere Stabilität und Langlebigkeit bot.
Die Produktion begann im VEB Kraftfahrzeugwerk Audi Zwickau und wurde 1953 in das VEB Automobilwerk Eisenach verlagert, wo das Modell unter der Bezeichnung EMW 309 weitergeführt wurde. Insgesamt wurden etwa 40.000 Einheiten des IFA F9 hergestellt. 1956 wurde die Produktion zugunsten des Nachfolgemodells Wartburg 311 eingestellt.
Der IFA F9 gilt als Meilenstein des ostdeutschen Automobilbaus und war das letzte in der DDR produzierte Fahrzeug mit sogenannten “Selbstmördertüren” (hinten angeschlagene Türen). Seine Konstruktion und Technik beeinflussten maßgeblich die Entwicklung nachfolgender Modelle und prägen bis heute das Bild klassischer DDR-Fahrzeuge.